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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 38

1859 - Lübeck : Rohden
38 Iv. §. 5. Die Cananiter am Meer (Phönizier). noch eben so reich, eben so mächtig, eben so einflußreich wie ehedem. Denn ihre Heimath war daö Meer. Auf dem Lande brauchten sie nur eine Stätte, wo sie wohnen, und Handelsstraßen, auf denen sie ihre Maaren empfangen und versenden konnten. Auf dem Meer breiteten sie ihre zahlreichen Flotten aus, und trugen das Silber von dem spanischen Tartessus, das Zinn von England, den Bernstein von Preußens Küsten, das Gold aus Mohrenland, das Elfenbein aus Afrika und aus Ostindien, die Gewürze aus Ceylon oder gar aus den Sunda-Inseln in die Häfen von Ezeongeber, Elath, Tyrus und Sidon. Und von den Hafenstädten machten sich dann die langen Züge der Karavanen auf und Maulthiere und Kameele trugen die kostbaren Maaren, die ihre Kaufmannsschiffe von fernher brachten, tief in die Länder hinein nach Aegypten (damals trieb Aegypten keinen Seehandel), nach Arabien und Mesopotamien, nach Armenien und Syrien. Juda aber mit allen seinen Nachbarstaaten brachte wiederum alle seine Erzeugnisse, seine rohen Producto nach den gewerbthätigen Cananltcrftädten. Dort wurde die Molle, die Gewebe, die Lein- wand gefärbt und bereitet, und dann wieder hinausgesandt in die fernen Colonicen auf den griechischen und italienischen Inseln und Küsten, am afrikanischen und spanischen Ufer, und an allen erreich- baren Punkten des Mittelmeers. Man muß das 27. Capitel des Ezechiel lesen, um einen Begriff zu bekommen von der ungeheuren Ausdehnung und Mannigfaltigkeit des Verkehrs und von der uner- hörten Pracht und Ueppigkeit in den Palästen dieser „Kaufleute, die Fürsten sind, und ihre Krämer die herrlichsten im Lande." Es hat sich mehrfach in der Weltgeschichte dieselbe Erscheinung wiederholt. Wir brauchen nur an Venedig und Genua zu erinnern im Mittel- alter, an Holland vor zwei Jahrhunderten. Aber kaum jemals scheint die Herrlichkeit eines kleinen das Meer beherrschenden Staates zu solcher Höhe gediehen zu sein, wie die der phönizischen Städte im Alterthum. Wie schon oben bemerkt, war der Anfangspunkt und ursprüngliche Hauptsttz der phönizischen Macht am mittelländischen Meer die Stadt Sidon. Von Sidon aus gingen jene frühesten Colonieen, die schon zu Mo sis und Josua's Zeiten nach Griechenland, Italien, Afrika und Spanien gesendet wurden. Von Sidon wurde Tyrus gegründet, oder richtiger die schon bestehende Stadt neu bevölkert und erweitert. Die Tochter aber ward allmälig größer und reicher als ihre Mutter, und in späterer Zeit war Sivon der Stadt Tyruö mehrfach unterthanig geworden. Von Tyrus aus verbreiteten sich die phönizischen Haudels- factoreien und Colonieen durch die dainals bekannte Welt. Die Erzeug-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 25

1859 - Lübeck : Rohden
Iii. §. 4. Unglaube und sittliches Verderben der Aegypter. 25 §. 4. Unglaube und sittliches Verderben der Aegypter. Haben wir bisher den Glanz und die Größe Aegyptens uns vorgestellt, deren Nichtigkeit ihnen Gott der Herr durch den Eintritt Joseph's vor Augen gerückt hat, so müssen wir jetzt die Kehrseite in's Auge fassen, das sittliche Verderben, durch welches die Aegypter das Strafgericht Gottes herauöforderten. Wie tief die Sittlichkeit unter den Nachkommen Ham's auch in Aegypten gesunken sein muß namentlich in Bezug auf die geschlechtlichen Verhältnisse, tritt uns gleich bei der ersten Begegnung des Gottesmannes Abraham mit den Bewohnern Aegyptens entgegen. Er kommt als Gast in's Land, und statt durch die Heiligkeit des Gastrechts gesichert zu sein, muß er den Tod fürchten. Warum? Weil die Aegypter — welche ent- entsetzliche Geilheit!— ihn um seiner schönen Frau willen nicht leben lassen würden. Und diese ungescheute Befriedigung der wollüstigen Begierden geht bis an den Hof des Pharao hinauf. Die Sara wird als ein schönes Weib vor ihm genannt: gleich läßt er ohne Rücksichten und Umstande, als müßte es nur so sein, die Sara an seinen Hof holen. Und machte nicht Joseph dieselbe Erfahrung an den Frauen? Kann man sich eine größere Schamlosigkeit denken, als die frechen Zumuthungen, welche die vornehme Frau des Po tip Hera an ihren fremden Sklaven stellte? Aus anderweitigen schriftlichen Zeugnissen und steinernen Bildwerken empfangen wir eine große Zahl von Beweisen, daß diese Schamlosigkeit der Weiber und Geilheit der Männer alle Schichten der Bevölkerung durchdrang. — Woher hät- ten sie auch einen sittlichen Halt und Zügelung ihrer Begierden neh- men sollen? Den wahrhaftigen Gott, den Schöpfer Himmels und der Erden, hatten sie, wie wir schon sahen, lange verloren. Ihr Gott Ra und Ptha oder Kneph und Ammon war nur noch eine farblose Erinnerung an das höchste Wesen, das über aller Materie steht. Dagegen hatten sie ihren Gottheiten einen fremden, niedrigen, aber bei allen Hamiten wiederkehrenden Charakter aufgedrückt. Sie hatten ihre Götter zur Versinnbildlichung der erzeugenden und ver- nichtenden Naturkräfte benutzt. Die Sonne ist das Leben schaffende, befruchtende Gestirn, daruin werden die obersten Gottheiten meist mit der Sonne zusammengestellt. Die Erde ist die empfangende und Alles gebärende Mutter, darum werden die weiblichen Gottheiten der Erde nachgebildet. Der glühende Wüstenwind ist der schreckliche Ver- derber, darum wird er als die Gottheit des Verderbens dargestellt. So entsteht allmälig eine zusammenhängende Göttergeschichte von

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 664

1859 - Lübeck : Rohden
664 Xxv. §. 13. Nordamerikanlsche Zustände. Zwar haben einzelne größere Kirchengemeinschaften ihre theologischen Seminare errichtet und Professoren ernannt, aber doch meist in sehr unzureichender Weise, und wie es im Allgemeinen in Amerika an gehö- riger Schulbildung fehlt und aller Unterricht mehr in die Breite als in die Tiefe zu gehen pflegt, so entsteht in den meisten Kirchengemein- schaften auch eine theologische Geistesarmuth und Verflachung, welche nicht bloß in der widrigen Haltlosigkeit des neuern Methodismus, son- dern auch in den amerikanischen Originaltractaten, in den religiösen Zeitschriften und Erbauungsschriften meist in sehr kläglicher Weise zu Tage tritt. Auch die unreifsten, von hier ausgehenden jungen Leute werden dort von deutschen Gemeinden und Synoden unbesehens als Prediger ausgenommen und angestellt, und fühlen sich in Bezug auf wissenschaftliche Gründlichkeit von ihren englischen Nachbarn und Col- legen keineswegs in Schatten gestellt. Somit können wir nicht an- ders, als den deutschen Auswanderern, die dorthin ziehen, in kirchlicher Beziehung ein trauriges Schicksal Vorhersagen. Auch im besten Fall, wenn sie einer bestehenden Gemeinde sich anschließen oder eine eigne Genieinde bilden können, wenn sie selbst einen gläubigen Prediger be- kommen, werden doch ihre Kinder, welche die deutsche Sprache schnell verlernen, bald genug dein oberflächlichen, äußerlichen und eilfertigen Bekehrungssystem der amerikanischen (reisenden) Prediger anheimfallen. Wir wollen rühmend anerkennen den großen Eifer der Amerikaner in der Ausbreitung des Evangeliums, in der Heilighaltung des Sonn- tags, in dem Besuch kirchlicher Versammlungen, in der Aufrichtung von Sonntagsschulen, der Erbauung von Kirchen, der Sammlung neuer Gemeinden, der Stiftung von theologischen Akademieen und Se- minaren, die zumtheil durch die großartige Freigebigkeit eines Einzel- nen oder weniger Einzelner zu Stande gebracht worden. Wir müssen anerkennend hervorhcben, was die großen, weitverzweigten Bibel- und Tractat- und Missions-Gesellschaften für das Inland und Ausland gewirkt haben, und was die unzähligen freien Vereine zu wohlthätigen und zu kirchlichen Zwecken noch fortwährend wirken; wir dürfen auch den Segen nicht unerwähnt lassen, welchen die Enthaltsamkeitsmänner mit ihrem sogenannten Mainegesetz, oder die Abolitionisten mit ihrem Kampf gegen die Sklavenwirthschaft bereits gestiftet haben und vielleicht noch stiften werden, — aber bei aller Anerkennung müssen wir doch sagen, daß auch diese religiöse und wohlthätige Wirksamkeit der Ame- rikaner für unser deutsches Gemüth etwas Fremdartiges und Peinliches hat. Es ist da so viel Gemachtes, Hastiges, Treiberisches, so viel, möchte man sagen, Marktschreierisches, daß man immer wieder an das amerikanische „ Fleisch für seinen Arm halten “ (help yourself and go ahead) erinnert wird. Selbst die so viel besprochene, höchst erfreu- liche Erweckung, welche mit Ende 1857 nach der schändlichen Handels- krisis und dem allgemeinen Bankerott in den größeren Städten Nord- amerika's begonnen hat, — sie bleibt mit ihren forcirten und wie eine Geschästssache abgemachten Gebetsübungen und Bekehrungen, mit ihren telegraphischen Listen der während der Nacht oder Tags zuvor in die- ser oder jener Stadt erweckten oder bekehrten Personen, mit ihren
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